Versand nach Kanada

Der Versand von Waren nach Kanada ist oft einfacher als der Versand in andere Länder, da der bürokratische Aufwand recht gering ist. Darüber hinaus stellt die Canada Border Services Agency (CBSA) diverse Online-Ressourcen zur Verfügung, die es Ihnen erleichtern, den Importprozess zu verstehen.

Welche Dokumente benötige ich für den Versand nach Kanada? 

Beim Versand nach Kanada aus den USA oder einem anderen Land sind für die meisten Waren LuftfrachtbriefHandelsrechnung und Packliste für die kanadische Zollabfertigung oftmals ausreichend. Vergewissern Sie sich, dass die Angaben darauf korrekt und vollständig sind.

Hochwertige kommerzielle Sendungen können schwieriger abzufertigen sein als andere Güter. Die CBSA bietet einen praktischen Schritt-für-Schritt-Importleitfaden, der den Importprozess von Anfang bis Ende erklärt.

Die Warenbeschreibung auf der Handelsrechnung

Eine eindeutige und genaue Warenbeschreibung auf der Handelsrechnung und dem Luftfrachtbrief erleichtert dem kanadischen Zoll die richtige Einstufung der Waren, sodass sie schnell abgefertigt werden können. Dazu gehört auch ein korrekter HS-Code, damit die richtigen Zölle und Steuern angewendet werden können. Außerdem sollten vage Beschreibungen unbedingt vermieden werden, beispielsweise „Geschenk“, „Muster“ oder „Teile“.

Die Handelsrechnung sollte in englischer Sprache verfasst sein. Die Kontaktinformationen des Empfängers (E-Mail-Adresse und Telefonnummer) sollten sowohl auf der Handelsrechnung als auch auf dem Luftfrachtbrief angegeben werden, damit der Empfänger bei Bedarf kontaktiert werden kann.

Wie wird meine Sendung in Kanada verzollt?

Welches Zollverfahren für Ihre Sendung gilt, hängt von den Angaben auf den Versanddokumenten ab, beispielsweise dem Warenwert, sowie von weiteren Prüfungen während der Zollabfertigung.

Die CBSA verfügt über drei Zollabfertigungsverfahren für Sendungen nach Kanada:

Courier Imports Remission Order (CIRO) – Formlose Abfertigung
Sendungen nicht regulierter Waren im Wert von weniger als 20 CAD passieren den kanadischen Zoll schnell durch eine Art informelle Abfertigung, die als Courier Imports Remission Order (CIRO) bezeichnet wird. 

Low Value Shipment Program (LVS) – informelle Abfertigung
Sendungen mit nicht regulierten Waren mit einem Wert zwischen 20,01 und 3.300 CAD werden über das Low Value Shipment Program (LVS) abgefertigt.

High Value Shipment Program (HVS) – formelle Abfertigung
Sendungen mit regulierten Waren oder Waren mit einem Wert von über 3.300 CAD werden über das High Value Shipment Program (HVS) abgefertigt. Für dieses formelle Abfertigungsverfahren sind weitere Versanddokumente erforderlich.

Zollabfertigung in Kanada

Ein Überblick über die drei Arten der Zollabfertigung in Kanada:

 

Formlose Zollabfertigung

Formelle Zollabfertigung

In Frage kommende Sendungen und Werte

  • Courier Imports Remission Order (CIRO) Dokumente, Geschenke oder Waren mit einem Wert von maximal 20 CAD
  • Low Value Shipment Program (LVS) – Waren mit einem Wert zwischen 20,01 und 3.300 CAD
  • Nur Waren, die keine Genehmigungen, Lizenzen oder Zulassungen von kanadischen Regierungsbehörden benötigen, können über CIRO oder LVS abgefertigt werden.
  • High Value Shipment Program (HVS) – Waren mit einem Wert von über 3.300 CAD und/oder Waren, die der Aufsicht der kanadischen Regierungsbehörden unterliegen

Erforderliche Dokumente

  • Luftfrachtbrief
  • Handelsrechnung (nur für LVS)
  • Luftfrachtbrief
  • Handelsrechnung

Zusätzliche Dokumente wie:

  • Herkunftsnachweis
  • Einfuhrgenehmigung
  • Lizenzen/Genehmigungen
  • Zollagent – Dokumente

Kanadische Handelsabkommen

Kanada hat mit vielen Ländern Handelsabkommen abgeschlossen, die dazu dienen, die Einfuhrzölle und Abgaben auf internationale Handelssendungen zu senken und den Versandprozess zu erleichtern. Dazu gehören unter anderem folgende:

  • USMCA/CUSMA mit den USA und Mexiko ab 1. Juli 2020 (zuvor NAFTA)
  • CETA mit der EU
  • EFTA mit Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz
  • CPTPP mit Australien, Brunei, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam
  • Einzelne Freihandelsabkommen mit Costa Rica, Kolumbien, Peru, Panama und anderen Ländern

Auf der Seite CBSA Origin of Goods erfahren Sie, ob ob für Ihre Sendung ein Handelsabkommen gelten könnte und welches Herkunftsnachweisdokument oder -formular erforderlich ist.

Muss ich für die Zollabfertigung in Kanada weitere Dokumente einreichen?

Bei kommerziellen Sendungen von hohem Wert bzw. regulierten Waren können zusätzliche Dokumente erforderlich sein, um durch die Zollabfertigung in Kanada zu kommen. Zu den erforderlichen Dokumenten können unter anderem folgende gehören:

  • Die Canadian Business Number (kanadische Unternehmensnummer, BN) – wird von der Canada  Revenue Agency (CRA) ausgestellt und muss auf der Handelsrechnung angegeben werden
  • Herkunftsnachweis – sehen Sie in der CBSA-Warenherkunft nach, welche Dokumente der Absender als Herkunftsnachweis vorlegen muss. Wenn Sie unsicher sind, erkundigen Sie sich bei Ihrem Frachtführer.
  • Zusätzliche Lizenzen, Zertifikate oder (Einfuhr-)Genehmigungen – vom Empfänger, für den Import oder Verkauf regulierter Waren in Kanada. Welche staatliche Behörde diese Dokumente ausstellt, hängt von den versendeten Waren ab. Siehe die von der CBSA (Canada Border Services Agency) ausgestellte Liste der kanadischen Behörden und die Produktgruppen, für die sie jeweils verantwortlich sind.
  • Dokumente des Zollagenten – Wenn der Empfänger die Dienste eine Zollagenten in Anspruch nimmt, unabhängig davon, ob über einen Frachtführer oder separat, muss er einen Generalvertretungsvertrag (General Agency Agreement, GAA) und eine Vollmacht (Power of Attorney, POA) unterschreiben. Diese Dokumente sind für alle Importeure verpflichtend, unabhängig von der Art der versendeten Waren oder der Höhe der zahlbaren Zölle und Steuern. Es gibt drei Arten von Generalvertretungsverträgen:
    • Kanadische Agency Agreements – zwischen kanadischen Importeuren und Zollagenten
    • US Non-Resident Importer (NRI) Abkommen – Anwendbar auf US-amerikanische Unternehmen mit gewerblicher Tätigkeit in Kanada
    • Overseas Non-Resident Importer (NRI) Abkommen – Anwendbar auf ausländische Unternehmen mit gewerblicher Tätigkeit in Kanada

Steuern und Bearbeitungsgebühr für Zusatzleistungen für importierte Waren in Kanada

Bei gewerblichen Sendungen nach Kanada sollten Sie auf die Zölle, Steuern und Bearbeitungsentgelte für Zusatzleistungen achten, die bei den Gesamtkosten des Imports zu berücksichtigen sind. 

Einfuhrabgaben
Eingeführte Handelswaren unterliegen Einfuhrabgaben in Kanada. Sie finden eine Übersicht der Zolltarifsätze in Kanada auf der Webseite der CBSA (Canada Border Services Agency). Wenn Ihre Sendung einem internationalen Handelsabkommen unterliegt, können die Waren möglicherweise zollfrei eingeführt werden.

Zuschläge für Zolldienstleistungen
Für Ihre Sendung können Zuschläge für Zolldienstleistungen seitens des Frachtführers anfallen. Diese werden zur Deckung der Kosten von Zusatzleistungen des Frachtführers bei der Zollabfertigung erhoben, beispielsweise für Lagerung, Abfertigung außerhalb der üblichen Zeiten oder Vorauszahlungen von Einfuhrzöllen.

Goods and Services Tax (Steuer auf Waren und Dienstleistungen)
Ein wichtiger Aspekt der kanadischen Wirtschaft sind die regional unterschiedlichen Steuersätze für gewerblich verkaufte Waren. Je nach Provinz können die Umsatzsteuersätze insgesamt zwischen 5 und 15 % betragen. Zusätzlich zur kanadischen Goods and Services Tax (GST) oder stattdessen eine der drei anderen Steuerarten zur Anwendung kommen:

  • Regionale kanadische Umsatzsteuer (PST, Provincial Sales Tax)
  • Quebec Sales Tax (QST)
  • Harmonized Sales Tax (HST)

 

Sie versenden regulierte Waren nach Kanada? In der folgenden Liste finden Sie einen detaillierten Leitfaden darüber, welche Unterlagen Sie zur Verfügung stellen müssen.

Welche Produkte versenden Sie nach Indien?

Versandbedingungen und -dokumente können sich je nach Transportdienstleister unterscheiden. Auf dieser Webseite finden Sie allgemeine Informationen zum Thema Versand. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Versandbedingungen für Sie gelten, informieren Sie sich bei Ihrem Transportdienstleister. Informieren Sie sich unbedingt vor dem Versand über die Regeln und Vorschriften des Landes, von dem aus und in welches Sie Waren versenden. Entsprechende Informationen finden Sie auf den Regierungswebseiten.

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