Je stärker sich der Healthcare-Sektor ändert, desto dringlicher wird es, dass sich auch die Lieferketten ändern. Für Unternehmen, die innerhalb der Lieferkette operieren, bedeutet das, dass sie sich an neue Anforderungen und Prioritäten anpassen können sollten.

Die COVID-19-Pandemie hat beispielsweise ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit für mehr Resilienz geworfen. Kostendruck, technologische Entwicklungen und strukturelle Veränderungen bei der Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für Patient*innen haben ebenfalls Auswirkungen. Für die Unternehmen, die ein integraler Bestandteil der gesamten Lieferkette sein möchten, ist es wichtig, auf dem neuesten Stand zu bleiben und sicherzustellen, dass ihre Kompetenzen zu den neuen Anforderungen passen.

Vor diesem Hintergrund stellen wir Ihnen drei potenzielle Entwicklungswege für Healthcare-Lieferketten vor und zeigen Ihnen, wie Sie sich daran anpassen können.

Eine fortwährende Konsequenz der COVID-19-Pandemie war eine Neubeurteilung der Lieferkette, die mittlerweile strategischer betrachtet wird. Zwei Drittel der Führungskräfte im Healthcare-Sektor geben an, ihren Einfluss auf das gesamte Gesundheitssystem jetzt besser zu verstehen.¹

Eine Folge daraus – und aus Lehren, die man während der Pandemie gezogen hat – sind Forderungen nach resilienteren Healthcare-Lieferketten. Dazu gehören auch mehr Transparenz und Kontrolle über die Lieferketten und ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit.²

Laut Deloitte könnten jene Unternehmen innerhalb der Lieferkette, die auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereitet sind und sich von ihnen erholen können, daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen.³

Die Forderungen nach einer durchgängig resilienteren Lieferkette bedeuten, dass sich Überlegungen zur Stärkung Ihres eigenen Betriebs lohnen könnten. So könnte dem Aspekt Zuverlässigkeit als Priorität mehr Bedeutung zukommen. Dies kann heißen, Maßnahmen für Konsistenz zu ergreifen – bei allem von der Produktqualität bis hin zu pünktlichen Zustellungen. Es könnte auch bedeuten, sicherzustellen, dass Sie über solide Kapazitäten für die Sendungsverfolgung und Überwachung verfügen, damit Kund*innen die Gewissheit haben, dass alle Probleme während der Zustellung gelöst werden können.

Auch die Art und Weise, wie Sie mit Kund*innen kommunizieren, kann sich auf Ihre Zuverlässigkeit auswirken. Beispielsweise sollten Sie sicherstellen, von Anfang an die richtigen Erwartungen zu wecken. Ein weiteres Beispiel: Führen Sie starke unterstützende Abläufe ein, mit denen sich eventuelle Probleme der Kund*innen beheben lassen.⁴ Wenn Sie in diesen Punkten überzeugen, kann sich das darauf auswirken, für wie zuverlässig Kund*innen Sie halten, und dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen.

Weitere Maßnahmen für mehr Resilienz, die Sie ergreifen könnten, sind u. a. eine Verschärfung Ihrer Cybersecurity, eine Diversifizierung Ihrer Lieferantenbasis und der Aufbau von Sicherheitsbeständen für zentrale Rohstoffe. Sehen Sie sich unser Video an, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie für Ihr Unternehmen eine resilientere Lieferkette schaffen können.

Es gibt einen andauernden Trend, bestimmte Elemente der Gesundheitsversorgung von den klinischen Standorten weg und stärker in die Nähe der Produktion oder des Vertriebs zu verlagern.⁵ Obwohl dies teilweise auf den Wunsch, den Druck von den Frontline-Standorten zu nehmen, zurückzuführen ist,⁶, berichtet ein signifikanter Teil der Verbraucher*innen, dass es für sie in Ordnung ist, bestimmte Gesundheitsleistungen außerhalb traditioneller Standorte für die Gesundheitsversorgung zu erhalten.⁷

Eine andere Umfrage ergab tatsächlich, dass 66 % der Verbraucher*innen bereit sind, Gesundheitsleistungen in Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, die nicht speziell für die Gesundheitsversorgung gedacht sind, während 60 % bereit sind, sich im Rahmen eines Programms für Gesundheitsleistungen zu Hause behandeln zu lassen.⁸

Während diese Verlagerung Vorteile haben kann, birgt sie für die Anbieter jedoch auch Herausforderungen, da die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen – Ausrüstung, Medikamente oder auch der steigende Trend hin zu maßgeschneiderten Therapien – an immer mehr Standorten die Lieferkette deutlich verkomplizieren kann.⁹

Werden Versorgungs- und Vertriebsnetzwerke komplexer, ist Flexibilität häufig der Schlüssel dazu, sie effektiv zu verwalten. Die Fähigkeit zur schnellen Anpassung der Produktion oder logistische Faktoren, wie die Möglichkeit, auf Änderungen der Zustellzeiten und -orte zu reagieren, könnten hier entscheidend sein.

Bei bestimmten Sendungen empfiehlt es sich auch, sich damit zu befassen, wie Sie die Produktunversehrtheit während des Transports gewährleisten – ganz besonders, wenn die entsprechenden Produkte in kleineren Sendungen an nicht-klinische Standorte versandt werden. Stellen Sie sicher, dass Sie Versandanbieter nutzen, die eine Reihe von Optionen anbieten, um zu gewährleisten, dass die Produkte sicher und zum vorgesehenen Zeitpunkt ankommen.

Der Healthcare-Sektor kämpft in Europa mit immer engeren Budgets, was durch Faktoren wie steigende Preise, Bevölkerungswachstum und eine schwache makroökonomische Lage verschärft wird.^{10, 11} Gleichzeitig werden die Ausgaben für die öffentliche Gesundheit in allen OECD-Ländern bis 2040 voraussichtlich 20,6 % der Staatseinnahmen erreichen.¹²

In diesem Zusammenhang wird die Suche nach Effizienzpotenzialen voraussichtlich noch mehr an Bedeutung gewinnen. Dabei werden Lieferketten eine entscheidende Rolle spielen. Untersuchungen zufolge entfallen auf sie schätzungsweise 25 % der Kosten für Arzneimittel und 40 % des Budgets für medizinische Geräte.¹³

Wenn Healthcare-Anbieter nach Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen suchen, ist es eine gute Idee, auch Ihren eigenen Betrieb so kosteneffizient wie möglich zu gestalten.

Durch die Nutzung einer Unternehmenssoftware können Sie bestimmte zeitaufwändige Aufgaben – u. a. Versandprozesse – automatisieren. Dies kann von Vorteil sein, da Sie so effizienter arbeiten können und weniger Fehler machen.

Sie könnten auch überlegen, wie sich neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) in Ihrer Lieferkette verankern lassen, wodurch Sie die Produktivität steigern, Entscheidungsprozesse verbessern und das Bestandsmanagement optimieren können. Forschungen zufolge nutzen 46 % der Unternehmen im Healthcare-Sektor KI, um mögliche Lieferketteneinschnitte zu identifizieren und zu adressieren, während 35 % KI für Nachfrageprognosen einsetzen und 34 % berichten, KI unterstütze sie bei der Senkung der Gesamtkosten der Handelsaktivitäten.¹⁴