Treue Community mit insgesamt 75 000 Mitgliedern (Website und Social Media)

Für viele Unternehmen ist das Veröffentlichen von Content heute ein wichtiges Element, um die Bekanntheit der eigenen Marke zu erhöhen und neue Kund*innen zu gewinnen. Aber wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte die gewünschte Wirkung erzielen und sich der Aufwand am Ende lohnt?

Gründungsteam Niamh Tallon und Mohammed Mahomed

Die digitale Medienplattform Her Sport – Gewinnerin des FedEx Small Business Grant 2021 – produziert seit der Gründung im Jahr 2019 hochwertigen Content und hat über ihre Website und Social-Media-Kanäle eine treue Community mit 75 000 Mitgliedern aufgebaut.

Mitgründerin Niamh Tallon verrät uns die wichtigsten Regeln für die Erstellung von Content, der begeistert – ganz gleich, ob es um ein Produkt oder eine Marketingstrategie geht.

Ihre Zielgruppe wird jeden Tag mit Unmengen von Content konfrontiert – die Konkurrenz ist gross. Um also sicherzustellen, dass Ihre Inhalte gelesen werden, müssen Sie der Zielgruppe etwas bieten, das sie anderswo nicht findet. Das kann einfach eine neue Perspektive oder ein unverwechselbarer Tonfall für die Inhalte Ihrer Marke sein. Oder es können Inhalte zu einem Thema sein, über das anderswo nicht berichtet wird. Genau das war der Ansatz bei Her Sport.

Der Frauenanteil im Leistungssport liegt in Irland bei 40 %, aber nur etwa 6 % der Sportberichterstattung entfällt auf Frauensport. Weltweit macht Frauensport nur 4 % der Berichterstattung in den Sportmedien aus.

«Die Motivation für die Firmengründung war die fehlende Berichterstattung und Sichtbarkeit für Mädchen und Frauen im Sport. Wir haben die Website aufgesetzt, um diese Lücke zu schliessen; um über Spiele und Wettkämpfe zu berichten und die Geschichten der Sportlerinnen zu erzählen», erklärt Tallon. Demnächst will Her Sport die Berichterstattung auch aufs Vereinigte Königreich ausweiten.

Unser Top-Tipp

Um ansprechenden Content zu erstellen, versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Zielgruppe und überlegen Sie sich, was für sie nützlich oder interessant sein könnte oder worin sie sich wiedererkennen würde. Menschen lassen sich oft eher von Geschichten aus dem wahren Leben ansprechen als z. B. von Produktberichten.¹

Tallon und ihr Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, über möglichst viele Frauensportarten und Athletinnen zu berichten. Aber für ein kleines Team mit knappen Ressourcen stellt eine umfassende Berichterstattung durchaus eine Herausforderung dar. Deshalb muss das Team kreative und effiziente Ansätze finden.

Unser Top-Tipp

Überlegen Sie sich, ob Sie noch weitere Quellen für Inhalte finden können. Beispielsweise könnten Sie Gastbeiträge oder die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden in Betracht ziehen. Oder suchen Sie bei Ihren eigenen Kund*innen nach nutzergenerierten Inhalten.

Wenn niemand Ihre Inhalte liest, anschaut oder anhört, haben Sie umsonst Zeit in die Erstellung dieser Inhalte investiert. Dokumentieren Sie wichtige Datenpunkte wie die Anzahl der Aufrufe der einzelnen Inhalte und beobachten Sie die Daten im Laufe der Zeit. So bekommen Sie eine bessere Vorstellung davon, welche Themen und Formate bei Ihrer Zielgruppe am besten ankommen.

Der Schlüssel zum Wachstum von Her Sport liegt in der kontinuierlichen Veröffentlichung hochwertiger Inhalte, die die Zielgruppe begeistern, weiss Tallon. «Wir analysieren die Performance unserer Inhalte und schauen, was gut läuft, damit wir weiter lernen und uns verbessern können.»

Verfolgen Sie nicht nur den Erfolg der Inhalte auf Ihrer Website, sondern gehen Sie für Ihren Social-Media-Content genauso vor. Denken Sie daran, dass sich die Messgrössen für den Erfolg auf den einzelnen Plattformen leicht unterscheiden. So ist beispielsweise die Öffnungsrate ein wichtiger Indikator für den Erfolg eines E-Mail-Newsletters, während Sie bei Facebook auf Kennzahlen wie geteilte Inhalte und Kommentare sowie die Click-Through-Rate (Klicks, mit denen Kund*innen auf Ihre Website weitergeleitet werden) achten sollten. Das Content Marketing Institute bietet einen praktischen Leitfaden mit den wichtigsten Kennzahlen, die Sie verfolgen können.

Um herauszufinden, was auf den einzelnen Social-Media-Plattformen gut funktioniert, müssen Sie oft mit verschiedenen Arten von Content experimentieren. «Wir hatten grossen Erfolg mit Instagram-Takeovers, die der Zielgruppe Einblicke hinter die Kulissen von Teams und Sportlerinnen geben. So bot sich für Interessierte die Gelegenheit, Fragen zu stellen und stärker zu interagieren», erzählt Tallon.

Unser Top-Tipp

Wann man von erfolgreichem oder gutem Content spricht, variiert von Unternehmen zu Unternehmen. Definieren Sie daher ein übergreifendes Ziel.² Vielleicht möchten Sie mit Ihrer Contentstrategie einfach nur mehr Besucher*innen auf Ihre Website locken. Oder Sie möchten aus Leads zahlende Abonnent*innen machen.

Für Her Sport sind die sozialen Medien ein zentraler Bestandteil der Veröffentlichungsstrategie. Die Marke ist auf Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, YouTube und sogar auf LinkedIn vertreten. Die grösste Fangemeinde hat Her Sport mit 45 000 Follower auf Instagram. Aber auch Twitter mit 12 000 und TikTok mit fast 11 000 Follower können sich sehen lassen.

Da die sozialen Medien ein wesentliches Element in der Verbreitung von Inhalten und der Vergrösserung der Leserschaft sind, ist es wichtig, die Algorithmus-Updates für jede Plattform im Auge zu behalten und die Strategie entsprechend anzupassen.

So wird es laut Tallon zum Beispiel immer schwieriger, die Facebook-Community von Her Sport zu vergrössern, obwohl die hohe Click-Through-Rate zeigt, dass Facebook immer noch eine wichtige Plattform für die Marke ist. «LinkedIn ist eigentlich ganz natürlich und organisch gewachsen», berichtet Tallon. «Wir konzentrieren uns daher jetzt mehr auf LinkedIn als auf Facebook. Diese Entscheidung hat sich für uns als richtig erwiesen. Man muss sich bei Bedarf anpassen können, weil sich ständig etwas ändert.»

Unser Top-Tipp

Manchmal ändern sich die Plattform-Algorithmen auch im Hinblick auf die Art der bevorzugten Inhalte. So bevorzugt Instagram jetzt beispielsweise Reels (Videos) gegenüber Bildern.³ Es könnte sich also lohnen, das Contentformat zu wechseln, um neue Nutzer*innen zu erreichen.