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MOYU: Fünf Tipps für den Verkauf eines nachhaltigen Produkts

Roel Schatorjé, Gründer des mit dem FedEx Small Business Grant ausgezeichneten Unternehmens MOYU, verrät uns, was er als Inhaber eines ökologisch verantwortungsvollen Unternehmens gelernt hat.

Tipps  Durchschnittliche Lesedauer: 5 Minuten


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Überblick

Der Umweltnutzen ist ein zentraler Bestandteil der Markengeschichte

des Unternehmens MOYU, das Notizbücher aus Steinpapier herstellt. Doch der Erfolg beruht auf einem überzeugenden Produkt.


Es reichte nicht aus, Verbraucher*innen über die Umweltauswirkungen der Papierindustrie aufzuklären,

um die Menschen zum Kauf von MOYU-Produkten zu bewegen. Deshalb konzentrierte sich das Team auf die Vermarktung der Produktvorteile.


Kund*innen sind misstrauisch gegenüber „Greenwashing“ und Unternehmen

die mit Nachhaltigkeit werben. Deshalb sollten Sie transparent auftreten und Vertrauen aufbauen.





Verkaufsargumente für Nachhaltigkeit Bild 1
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MOYU-Gründer Roel Schatorjé (rechts) und Paul Sintnicolaas


Wussten Sie, dass 55 % des weltweit produzierten Papiers von frisch gefällten Bäumen stammen?1 Oder dass zur Herstellung eines einzigen A4-Blatts 10 Liter Wasser benötigt werden?1 Obwohl viele Aspekte unseres Lebens zunehmend digital und papierlos werden, wurden im Jahr 2021 schätzungsweise 409 Millionen Tonnen Papier verbraucht.2

Die Umweltauswirkungen der Papierindustrie dienten als Inspiration für MOYU. Das Unternehmen wurde von Roel Schatorjé Ende 2019 zusammen mit seinem Mitgründer Paul Sintnicolaas ins Leben gerufen. MOYU verkauft Notizbücher, die aus Steinpapier – einer auf Kalziumkarbonat basierenden Alternative zu Papier aus Zellstoff – hergestellt sind und bis zu 500-mal wiederbeschrieben werden können.

„Wir reden viel über Einwegplastik, aber nicht über Einwegpapier“, so Schatorjé.

Die Gründer wollten anfangs Unternehmen mit Notizbüchern für ihre Büros versorgen. „Wir wussten, dass 50 % der Büroabfälle immer noch aus Papier bestehen und dass viele Notizen, die im Büro gemacht werden, oft nach einer Woche nicht mehr gebraucht werden. Unser Hauptaugenmerk lag darauf, Unternehmen für die Papierindustrie zu sensibilisieren und sie mit unserer Lösung zu unterstützen“, erklärt Schatorjé.

Doch als die Büroangestellten aufgrund der COVID-19-Pandemie von zu Hause aus arbeiteten, waren sie gezwungen, einen anderen Weg einzuschlagen. „Deshalb schwenkten wir auf den Verbrauchermarkt um. Wir bauten einen Webshop auf und brachten einige neue Produkte auf den Markt, wie z. B. einen Schreibtischplaner für Menschen, die von zu Hause aus arbeiten“, so Schatorjé. „Ich glaube, dass diese Umstellung letztendlich gut war. Dadurch, dass wir die Verbraucher*innen auf die Papierindustrie und die Alternativen aufmerksam gemacht haben, haben viele von ihnen unsere Produkte bei ihren Arbeitgeber*innen eingeführt. Am Jahresende hatten wir eine Menge Aufträge.“

Trotz der Herausforderungen, die mit der Führung eines Unternehmens in einer Pandemie verbunden sind, ist MOYU innerhalb kurzer Zeit deutlich gewachsen und hat 2021 ein internationales Vertriebsteam eingestellt, das sich auf die Entwicklung des Unternehmens in Frankreich, Deutschland und Österreich konzentriert. Darüber hinaus wurde MOYU im Rahmen des FedEx Small Business Grant 2021 Wettbewerbs mit dem Sustainability Champion Award und 15.000 € ausgezeichnet.

Im Folgenden erzählt Schatorjé, was er gelernt hat, als er Kund*innen davon überzeugte, den Gebrauch eines alltäglichen Produkts zu überdenken und sich für eine nachhaltige Alternative zu entscheiden.




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Nachhaltigkeit fördert ihre Markengeschichte…




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MOYU verkauft nicht nur ein Produkt, das zur Lösung eines Umweltproblems beiträgt, sondern pflanzt auch für jedes verkaufte Produkt einen Baum über eine kenianische Nichtregierungsorganisation namens "Trees for Kenya". „Für uns ist das ein Teil unserer Geschichte“, erklärt Schatorjé. „Die Leute sagen: "Wir finden es toll, dass ihr einen Baum pflanzt." Wenn man nur die Kosten betrachtet, würde es sich wahrscheinlich nicht rechnen, doch es trägt spürbar zum Branding bei.“

Für Schatorjé ist der Einsatz für die Umwelt jedoch eher eine Frage der Verantwortung als eine Verkaufstaktik. „In der heutigen Zeit und mit Blick auf den aktuellen Zustand des Planeten, kann man es sich als Unternehmen nicht erlauben, nichts für die Umwelt zu tun“, sagt er. „Unternehmen sind dafür da, Probleme in der Welt zu lösen. Und meiner Meinung nach ist unser größtes Problem, die Umweltkrise.“




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… überlegen Sie sich gut, wie Sie diese Geschichte erzählen.

Schatorjé versuchte zunächst, das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Papierindustrie zu schärfen. Allerdings stellte er schnell fest, dass die Botschaft bei den Kund*innen nicht ankam. „Wir erhielten dadurch keine positive Resonanz. Es überzeugte sie nicht wirklich zum Kauf“, bekräftigt er.

Doch er wollte diesen Teil nicht komplett aus der MOYU-Botschaft streichen. „Ich fand es sehr wichtig, die Menschen auf die Papierindustrie aufmerksam zu machen“, fügt er hinzu. „Es wäre eine Verschwendung, wenn die Leute diesen Teil der Botschaft nicht vermittelt bekommen würden.“ Heute erklärt MOYU den Kund*innen die Umweltauswirkungen der Papierindustrie und die Vorteil von Steinpapier, nachdem sie etwas gekauft haben – nicht vorher.




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Die Geschichte allein reicht nicht aus – das Produkt muss den Kund*innen einen Mehrwert bieten

Nachdem Schatorjé erkannt hatte, dass die Nachhaltigkeitsbotschaft nicht dazu beitrug, Kund*innen von dem Produkt zu überzeugen, konzentrierte er sich darauf, was die Kund*innen von MOYU an ihren Notizbüchern schätzen. „Ich glaube die Menschen sind begeistert davon, dass sie nur ein einziges Notizbuch benötigen, welches sie für eine lange Zeit und für alles verwenden können“, sagt er. „Die Tatsache, dass man eine To-Do-Liste erstellt, die man am Ende des Tages wieder vom Papier löschen kann, verleiht einem ein Gefühl von Kontrolle – und ich glaube, das hat die Menschen wirklich überzeugt.“

Er stellt dazu den Vergleich mit bekannten Unternehmen an. „Warum kaufen Menschen einen Tesla? Er trägt zur Nachhaltigkeit bei – doch der wahre Mehrwert liegt im Auto selbst. Es sieht toll aus, fährt gut und funktioniert erstaunlich.“




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Und es muss einen Mehrwert bieten

Mit einem Preis von knapp 27 € sind die MOYU-Notizbücher zwar teurer als ein normales Papier-Notizbuch, doch Schatorjé betont, dass sie trotzdem ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. „Es hält 500-mal länger, also spart man am Ende Geld“, erklärt er.

Darüber hinaus sei der Preis niedrig genug, um Kund*innen zu einem Impulskauf zu bewegen, fügt er hinzu: „Es kostet 27 €. Da recherchiert man nicht stundenlang und vergleicht Preise, sondern kauft es einfach und probiert es selbst einmal aus.“




„Wir sprechen sehr viel über Einwegplastik, nicht aber über Einwegpapier“


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Kund*innen haben hohe Erwartungen an nachhaltige Unternehmen

Als Schatorjé versuchte, in den sozialen Medien auf die durch die Papierproduktion verursachten Schäden aufmerksam zu machen, fielen ihm insbesondere die zahlreichen negativen Reaktionen auf. „Aus irgendeinem Grund, der mich immer noch fasziniert, sind Verbraucher*innen äußerst kritisch gegenüber Unternehmen, die behaupten, nachhaltig zu handeln“, sagt er. „Als wir all die Kampagnen über die Umweltauswirkungen von Papier durchführten, erhielten wir unzählige negative Rückmeldungen.“

Die Verbraucher*innen gewöhnen sich immer mehr an Greenwashing-Taktiken. Deshalb sind viele von ihnen misstrauisch, ob Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeit als Verkaufsargument nutzen, wirklich so nachhaltig sind, wie sie behaupten.



Haftungsausschluss: Die auf dieser Webseite enthaltenen Informationen stellen keine Rechts-, Steuer-, Finanz-, Buchhaltungs- oder Handelsberatung dar, sondern sollen allgemeine Informationen zu den Themen Wirtschaft und Handel liefern. Die Inhalte, Informationen und Services des FedEx Small Business Hub ersetzen nicht die Beratung durch kompetente Fachkräfte, z. B. zugelassene Rechtsanwält*innen, Anwaltskanzleien, Rechnungsprüfer*innen oder Finanzberater*innen.

Quellen

1. Environmental impact of paper | The World Counts
2. Paper consumption worldwide | Statista, Februar 2022

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