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The Munro Beanie: vier Wege, um einen treuen Kundenstamm aufzubauen
Gründerin Jo Dytch erklärt, wie sie mit einer guten Marken-Story, einer persönlichen Note und einem umfassenden Verständnis der Anforderungen ihrer Kund*innen das Wachstum ihres brandneuen E-Commerce-Geschäfts anregen konnte
Überblick
Ihre Größe kann beim Aufbau eines Kundenstamms ein zentraler Verkaufspunkt sein.
Wenn Sie dem Kundenservice oder den Produktempfehlungen eine persönliche Note verleihen, stechen Sie dadurch schon frühzeitig hervor.
Ein qualitativ hochwertiges Produkt motiviert Ihre Kund*innen, auch zukünftig wieder bei Ihnen zu kaufen.
Wenn Sie sicherstellen, dass Ihre Produkte tadellos sind und aus einwandfreien Rohstoffen hergestellt werden, ist das schon die halbe Miete.
Nutzen Sie das Potenzial einer leidenschaftlichen Community, um Ihren Kundenstamm aufzubauen.
So hat zum Beispiel das Wissen von Jo Dytch übers Bergwandern dazu beigetragen, ihre Verkaufszahlen zu steigern und neue Produkte zu entwickeln.
Bündeln Sie für Marketingkampagnen Ihre Kräfte mit ähnlichen Unternehmen.
Auf diese Weise können Sie Ihren Kundenstamm erweitern, während Sie gleichzeitig ein nützliches Netzwerk an gleichgesinnten Unternehmer*innen aufbauen.
Jo Dytch kam die zündende Idee zu ihrem E-Commerce-Geschäft an einem unerwarteten Ort. Nur kurz nachdem sie wieder zurück in ihre Heimat Schottland gezogen war, hat Dytch das Bergwandern für sich entdeckt und widmete sich fortan einer Challenge: Sie wollte alle schottischen Berge mit einer Höhe von über 3.000 Fuß erklimmen – diese sind auch als Munros bekannt, benannt nach Sir Hugh Munro, einem Bergsteiger aus dem 19. Jahrhundert.
„Der Vater eines Freundes sagte mir beim Mittagessen: ‚Jetzt, da du die Munros besteigst, stickst du dir dann auch jedes Mal, wenn du einen erklommen hast, ein Kreuz auf die Mütze?‘ Es gibt eine alte schottische Tradition, nach der Bergsteiger sich für jeden Munro-Gipfel, den sie erklommen haben, ein rotes Kreuz auf ihre Mütze sticken, um die Zahl der bestiegenen Berge zu zählen“, erklärte sie.
Dieses Gespräch führte zur Idee eines Unternehmens, das Wollmützen ganz im Sinne dieses Brauchs verkauft. Doch erst drei Jahre später, im Herbst 2020, setzte sie diese Idee auch in die Realität um.
Durch die Leidenschaft, die Jo Dytch für das Bergwandern hegte, konnte sie einen Nischenmarkt erschließen und sehr schnell einen Stamm an enthusiastischen Kund*innen aufbauen.
Herausgekommen ist die Munro Beanie, eine Schafwollmütze mit 282 weißen Kreuzen – eines für jeden Munro in Schottland. Zum Lieferumfang der Beanies gehört auch rote Wolle, mit der sich die Träger*innen für jeden erklommenen Gipfel ein rotes Kreuz auf die Mützen sticken können. „Ich wollte diese Tradition wieder zum Leben erwecken“, so Dytch. „Daher habe ich mit einigen Fabriken telefoniert und fand schließlich eine, die mir ein paar Muster zusenden konnte, woraufhin ich meine Vorstellungen verdeutlichen konnte.“
Die Umsetzung in Form eines E-Commerce-Unternehmens gab Dytch die Möglichkeit, die Idee mit geringem Risiko zu testen. Die Fabrik ermöglichte ihr eine Erstbestellung von lediglich 20 Mützen, und die Vorlaufkosten für ihre Webseite waren minimal. Auch der Geschäftsstart während der Pandemie hat sich für sie als günstig erwiesen. Durch den ruhigeren Betrieb der Fabrik konnte das Team auch zusätzliche Bestellungen kurzfristig annehmen.
Nur ein gutes Jahr darauf haben die Munro Beanies Kund*innen im ganzen Vereinigten Königreich erreicht. Die Kundenzahlen sind seit Januar 2021 um 100 % gestiegen. Zwischenzeitlich konnte Dytch durch das E-Commerce-Modell auch weiter neue Produkte testen, geringe Mengen kaufen und nachverfolgen, wie gut die Waren bei ihren Kund*innen ankamen.
Das Unternehmen steckt noch immer in den Kinderschuhen, aber Dytch hat bereits mit einem kleinen Budget einen Stamm an treuen Kund*innen von Grund auf aufgebaut. Sie erzählt, welche Lehren sie auf ihrem Weg dorthin gezogen hat.
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Machen Sie Ihre Größe zu Ihrem Vorteil
Die Pandemie hat dazu geführt, dass Verbraucher*innen häufiger bei kleinen und lokalen Unternehmen einkaufen. Bei einer Befragung, die 2021 unter britischen Verbraucher*innen durchgeführt wurde, gaben mehr als die Hälfte der Teilnehmer*innen an, seit Beginn der Pandemie bevorzugt kleine Unternehmen zu unterstützen.1
Die Herangehensweise von Dytch, die ihren Status als Independent-Marke, die ein schottisches Produkt vertrieb, bewusst ausspielte, hat sich dabei als vorteilhaft für den Aufbau eines Kundenstamms erwiesen. „Die Leute denken sich: ‚Ein solches schottisches Kleinunternehmen möchte ich gern unterstützen‘“, erklärt sie. „So etwas ist mir tatsächlich häufiger untergekommen, als ich zuvor gedacht hätte.“
Die Zusammenarbeit mit einem Hersteller vor Ort war für Dytch gleich zu Beginn eine Priorität, und die Region Scottish Borders ist bekannt für ihre Wollfabriken. „Mir war es wirklich wichtig, dass die Beanies in Schottland hergestellt werden, da sie nur so authentisch sein würden und es einfach zu ihrer Geschichte passt“, fährt sie fort.
Ein Teil des Reizes ist ihrer Aussage nach die persönliche Note beim Kundenservice. „Ich glaube, gerade bei Kleinunternehmen ist es den Leuten wichtig, mit einem echten Menschen zu reden“, sagt Dytch. „Diese persönliche Herangehensweise schafft, vor allem bei Unternehmen in dieser Größenordnung, eine Kundenbindung.“
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Unterschätzen Sie nicht die Wirkkraft eines hochwertigen Produkts
In Bezug auf Marketing sind die verfügbaren Tools über die letzten 20 Jahre hinweg sehr viel ausgeklügelter und vielfältiger geworden, doch manchmal können sich beim Aufbau eines Kundenstamms althergebrachte Strategien als ebenso wirksam erweisen. Neun von zehn Verbraucher*innen ziehen Empfehlungen von Freunden und Familie allen anderen Werbemaßnahmen vor.2
Dytch zufolge sind viele ihrer Kund*innen über Empfehlungen von Freund*innen auf sie gestoßen. Ihrer Ansicht nach ist das dem hochwertigen Produkt geschuldet – von dem sie einräumt, dass es ihr beinahe zufällig in die Hände gefallen ist, als die von der Fabrik gesendeten Muster ihre Erwartungen übertroffen haben. „Die Menschen loben das Produkt in den höchsten Tönen“, erklärt sie. „Eine kratzige Mütze, die nicht richtig sitzt, tragen die Leute auch nicht und sie empfehlen sie erst recht nicht ihren Freund*innen. Das Produkt ist im Kern sehr sorgsam ausgearbeitet und dafür erhalte ich zahlreiche Empfehlungen.“
Die hohe Qualität regt die Kund*innen zudem an, sich für den nächsten Mützenkauf wieder an Dytch zu wenden, vielleicht auch, um ihre Liebsten zu beschenken. „Auf diese Weise sind tatsächlich schon viele Kund*innen zurückgekehrt“, so Dytch.
„Mit dieser persönlichen Note gelingt es Kleinunternehmen, Kund*innen zu binden“
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Finden Sie Ihren Stamm an Kernkund*innen und sprechen Sie deren Leidenschaft an
Als Teil einer Nischeninteressengruppe konnte Dytch ihren Kundenstamm in den Anfangsmonaten ihres Geschäfts erweitern. Als sie die Beanie auf den Markt brachte, fand sie ihre ersten Kund*innen über Facebook-Gruppen zu den Themen Bergwandern oder „Munro bagging“ (so nennt man es, wenn man alle 282 Munros erklimmt). „Es ist schön zu wissen, dass das Unternehmen von jemandem geleitet wird, der dieselben Interessen teilt wie diese Menschen“, sagt sie.
Als leidenschaftliche Bergwanderin hat sie auch einen besonderen Blick für die Entwicklung neuer Produkte oder dafür, welche Inhalte sie auf der Webseite veröffentlichen sollte. Eines ihrer neueren Produkte ist die Munro Baggers Kit Bag, eine Tasche, die alle wichtigen Utensilien für Sicherheit beim Bergwandern wie eine Überlebensdecke und eine Pfeife enthält.
„Die Menschen besuchten die Webseite [um eine Mütze zu kaufen] und berichteten: ‚Ich habe sie für meine Tochter gekauft, die gerade ihren ersten Munro erklommen hat‘, und da kam mir der Gedanke, dass es möglicherweise eine Marktlücke für [ein Kit mit den Basics] gibt“, erklärt Dytch. „Es gibt heute viele Leute, die gerade erst mit dem Bergwandern anfangen. In meiner Anfangszeit wäre mir so ein Kit sehr gelegen gekommen.“
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Knüpfen Sie Kontakte mit passenden Markenpartnern und unterstützen Sie sich gegenseitig
Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in einem ähnlichen Bereich birgt diverse Vorteile. So trägt sie u. a. dazu bei, ein Markenbewusstsein bei Ihrem jeweiligen Zielpublikum zu schaffen, oder sie ermöglicht Ihnen, Ihr Wissen mit gleichgesinnten Unternehmer*innen zu teilen.
In der Vorweihnachtszeit 2021 hat Dytch beschlossen, eine 12-tägige Kampagne durchzuführen, in deren Zentrum ein virtueller Geschenkkorb stand, der verschiedene Produkte und Erfahrungen für Bergwanderer enthielt. Sie aktivierte dafür Kontakte, die sie über ihre Hauptanstellung geknüpft hatte (Dytch arbeitet in der Event-Branche), sowie andere Kleinunternehmen, mit denen sie seit dem Launch der Munro Beanie zu tun hatte.
„Oder Marken, die ich schon aus meiner eigenen Erfahrung im Bergwandern kannte und schon länger im Blick habe“, fügt sie hinzu. „Ich habe mich kürzlich über Instagram an einige von ihnen gewandt und gefragt, ob sie einen Preis in meinen Korb legen möchten. Und von ihnen habe ich tolles Feedback erhalten, in dem sie mir mitgeteilt haben, wie sehr es den Leuten gefallen hat und dass sie sich über eine weitere Zusammenarbeit freuen würden.“
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Quellen
1. The Future of Small Business | Vistaprint, 2021
2. Word of Mouth Marketing in 2021 | BigCommerce
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