Eine Lokalisierung könnte zwischen Erfolg und Scheitern entscheiden – denken Sie daher daran, mehr als eine reine Übersetzung zu bieten, und behalten Sie das Gesamterlebnis im Blick.

Denken Sie an die Kund*innen

Unter Umständen ist es ratsam zu prüfen, ob Ihre Betriebszeiten geändert oder ausgeweitet werden sollten, um sich möglichst gut aufzustellen. Je nach Art des Kundendienstes, den Sie bereitstellen möchten, sollten Sie beispielsweise darauf achten, dass Ihr Unternehmen zur selben Zeit operiert, in der Ihre Kund*innen wach sind – 75 % der Kund*innen geben mehr Geld bei einem Unternehmen aus, das ihnen ein gutes Kundenerlebnis bietet.⁸

Betrachten Sie die Finanzen

Beurteilen Sie die finanziellen Auswirkungen so genau wie möglich. Hierbei gilt es, viele Aspekte zu berücksichtigen, u. a. ob Sie ein Budget für die Einhaltung lokaler Vorschriften, die Marktforschung und eventuelle Marketingkosten benötigen. Denken Sie auch daran, dass sich die Vorlieben der Verbraucher*innen in den verschiedenen Märkten unterscheiden können – möglicherweise sind Investitionen nötig, um Ihre Produkte entsprechend anzupassen.⁹

Überlegen Sie, wie Sie verkaufen möchten

Auch Kenntnisse darüber, wie Sie Ihre Produkte an die Verbraucher*innen im Zielmarkt verkaufen, sind von Bedeutung. Sie können zum Beispiel Ihre Webseite nutzen oder Ihre Waren über eine Plattform verkaufen. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Einer Umfrage nach bevorzugen weltweit 58 % der Verbraucher*innen bei grenzüberschreitenden Käufen die direkte Nutzung der Unternehmenswebseite, wohingegen 40 % eine Plattform vorziehen. Diese Tendenzen schwanken jedoch je nach Markt.¹⁰

Machen Sie sich mit den lokalen Gegebenheiten vertraut

Ein guter Ansatz ist es, so viel wie möglich über Ihren gewählten Markt in Erfahrung zu bringen. Erkunden Sie den Markt durch Besuche bei lokalen Handelsmessen und nutzen Sie Kontakte, wann immer möglich. Auch die Ratschläge vertrauenswürdiger Quellen wie der Handelskammern und Unternehmensverbände vor Ort sind eine gute Option. Die Market Access Database der Europäischen Kommission ist eine ausgezeichnete Quelle, die umfassende Informationen über den Versand in neue Märkte bereitstellt. Hier erfahren Sie alles von Handelsbarrieren bis hin zu lokalen Services für Unternehmen.

Machen Sie sich mit den Zollgrundlagen vertraut

Die Einhaltung der Zollvorschriften ist ein Bereich, den einige Unternehmen als Herausforderung empfinden. Daher ist es wichtig, sich eingehend zu diesem Thema zu informieren. Das heißt aber nicht, dass Sie alles wissen müssen. In den meisten Fällen ist ein Verständnis der Grundlagen – das Erstellen einer Handelsrechnung und Kenntnisse darüber, wie Sie eine präzise Warenbeschreibung verfassen – ausreichend. Bei einigen Produkten und Märkten lohnt es sich allerdings, zu prüfen, ob für Ihre Waren zusätzliche Lizenzen oder Vorgänge erforderlich sind – zum Beispiel die Bereitstellung von Zusatzdokumenten beim Versand von Waren, die als Gefahrgut klassifiziert sind, oder das Einreichen einer Voranmeldung für den Versand von Lebensmitteln oder Getränken in die USA. Vergessen Sie dabei auch nicht Ihre Versandpartner*innen, die über lokale Kenntnisse verfügen und Sie eventuell zu den Anforderungen beraten können.

Fertigen Sie eine passende Übersetzung an

Stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihre Webseite erfolgreich übersetzt wird. Dazu gehört auch, sich nicht nur auf die Hauptproduktseiten zu konzentrieren. Die Kund*innen möchten beispielsweise auch in der Lage sein, Ihre Richtlinien und Kontaktmöglichkeiten zu verstehen. Auf diese Weise schaffen Sie mehr Vertrauen in Ihr Unternehmen und gewährleisten zudem eine bessere Suchmaschinenoptimierung in Ihrem Zielmarkt.

Belassen Sie es nicht bei einer bloßen Übersetzung

Eine Übersetzung ist wichtig, aber zur Lokalisierung gehört noch mehr. Ein gutes Beispiel sind Ihre Rücksendeprozesse, ebenso wie Ihre Zahlungsoptionen – in beiden Fällen ist es entscheidend, den Verbraucher*innen das zu bieten, was sie suchen. So sind beispielsweise Kartenzahlungen im E-Commerce die reguläre Zahlungsmethode, doch in mehreren Ländern – darunter die Niederlande und Polen – sind Banküberweisungen die beliebteste Option für Onlinezahlungen, wohingegen in Argentinien Bargeld am beliebtesten ist.¹²